In Zeiten des Autos

Ich bin ja ein klassisches Ubahn Kind. Nicht dass ich immer die Tueren offen lasse aber aus kindheitshistorischen Gruenden war ein Auto nie wirklich meine Prioritaet. Klar cool und auch praktisch aber Wohnortssuche war auch immer die Suche nach dem oeffentlichen Nahverkehr. Gut in den USA ist das etwas anders auch wenn sich auch hier die Dinge aendern. Es gibt ja den unbestreitbaren Trend der Urbanisierung und ich glaube viele Generationsgleiche oder Juengere suchen gezielt nach der Naehe zu Bus und Bahn und ein Mercedes in der Garage ist nicht mehr das Nonplusultra. Dennoch war ich am Wochenende auf einer Autoshow. Man trifft da viele lustige und weniger lustige Menschen. Menschen die normalerweise gerne Nascar (quasi US-Formel 1 in super langweilig weil fahren nur im Kreis. Ja im Kreis. Ja nur. Wirklich. Ja ein paar Stunden.) schauen oder Dragster Rennen oder Traktor Pulling. So fuer uns ca. 2.30 nachts alt DSF oder heute Sport1. Diese Leute gibt es. Und die trifft man da. Was auf jeden Fall schoen war, waren die vielen alten Autos, Oldtimer gut restauriert und fuer den grossen Auftritt auf der gruenen Wiese poliert und das Chrom nochmal in Schuss gebracht. Mir ist aufgefallen dass Autos - so uninteressant ich das ganze wie gesagt meist finde - zumindest sehr gute Motive hergeben. Wackeln nicht, seltenst Grimassen und sind recht solide. Daher nun ein paar Fotos von der Show: 

Ein alter Buick

Ein alter... ich weiss es nicht... glaenzt aber

Auch fuer Deutsche gab's was: Ein alter Porsche

Mal dramatisch in Szene gesetzt. Hab das gruen des Grasses etwas rausgenommen damit die Farbe mehr zur Geltung kommt

Irgendjemand hat Batman die Karre geklaut. Auf Winterhuder Kopfsteinpflaster nur halb so cool vermutlich

Ford/Shelby Cobra. Coole Kiste

Noch ein Cobra. Fand ich super den Wagen und hab mich mal erkundigt, was die so kosten. Leider in so okay Zustand (aus den 1960ern) in etwa $175,000 und up. Ops...

Ansonsten war die letzte Woche super voll mit Arbeit bis in den Samstag hinein. Aber meistens erfuellende Sachen. Ich nehme jetzt wieder mehr Projekte an und treibe die auch selbststaendig, das ist super und ich hab gemerkt wie sehr mir Arbeit und Spass an der Arbeit fehlte bisher. Insofern alles auf einem guten Weg.

Bis die Tage,
t

Is ja wie im Zoo hier

So, mal wieder schnellere und direktere Posts.

Ich hab mich in der letzten Woche im wesentlichen mit einer Magen Darm Nummer rumgeschlagen. Nicht so richtig doll aber irgendwie doch. Ich mache ja insgeheim Mexico verantwortlich. Der Magen grummelt und irgendwie alles nicht so in angedachter Form. Salzstangen gabs im Deutschen Laden zum Glueck und Cola (Zero) is hier ja quasi aus dem Wasserhahn zu haben. Half aber nicht so wirklich und damit began fuer mich der seit New York beliebte Gang in die Drogerie zum Medikamentekauf. Das naechste Mal mache ich mal Fotos aus dem Geschaeft selber (grob geschaetzt 40qm Regalflaeche fuer alle Arten und Staerken von Aspirin und Paracetamol und 60qm fuer alle moeglichen Arten von Schnupfen-Loeser, Unterdruecker, 789 Symptome gleichzeitig bekaempfender Wundermittel und dann nochmal 60qm allerlei Vitamin A bis Z und sonstiger Nahrungsergaenzer. Macht auch Sinn wenn der Burger im wesentlichen aus Pappe besteht vermutlich) aber mal live und in Farbe anbei die beiden Mittel, fuer die ich mich dann entschieden habe:

Ohne jetzt Tiefenpsychologische Kenntnisse zu haben wuerde ich konstatieren dass in Amerika kuenstliche Farbgebung mit Wirksamkeit gleichgesetzt werden und in Deutschland eher der "Natur is trumpf" Gleichsatz gilt. Wie dem auch sei das Zeug hilft und obwohl ich noch 2 Liter uebrig habe war nach 1 Dosis das schlimmste ueberstanden. Geht doch :) 

Oh und dann noch mein persoenliches Highlight (sagt viel ueber mich aus) der Woche. Beim Schlendern durch den hiesigen Supermarkt ("Safeway") lief ich diesen beiden huebschen Flaschen ueber den Weg:

Die gute Familie Laue aus Ahrensburg hat es also anscheinend ueber den grossen Teich geschafft. Es heisst zwar "special recipe for the USA" aber ausser der etwas fluessigeren Textur (Motto der Woche im uebrigen) schmeckts wie der gute alte Curry Gewuerzketchup in scharf und mild. Kaesebrot mit Ketchup mag fuer manche jetzt barbarisch sein aber fuer mich ists ein Stueck Kindheit dass ich hier in San Francisco jetzt habe. Sehr schoen :) Rechte Flasche is auch schon halb leer - oder halb voll fuer den notorischen Optimisten.

Ansonsten war das Wochenende zweigeteilt. Ich bin im Moment auf "no alcohol" fuer mal nen Monat oder so (oder bis zur naechsten Grillparty am 2.5. mit ueber 45 Deutschen im Golden Gate Park zu der ich sehr gerne gehen wuerde) insofern waren Aktivitaeten angesagt, die moeglichst wenig an Bars, Kneipen, Restaurants und allgemeinen zivilisatorischen Verlockungen vorbeifuehrten. Was bietet sich da besser an als der San Francisco Zoo? Gesagt getan, hier ein paar Tierbilder

Irgendwas mit Fell mag anscheinend Familien

Der SF Zoo hat einen "sustainable Garden", heisst alles ist recycled, die Pflanzen kommen mit Duerre sehr gut aus und sehen trotzdem sehr ansehnlich aus

Wir haben eine Tour mitgemacht und durften einen Aligator streicheln. Der wird spaeter nach Louisiana ausgewildert. Der SF Zoo zuechtet und Louisina bekommt die dann in die Seen gesetzt. Ich bin also lieber hier als in Louisiana

Die Farbe von den Kollegen is schon irgendwie cool

Ich hab den Pfau 5 Minuten gestalked aber er wollte einfach kein Rad schlagen. Gut, dann eben nicht

Der Sonntag war dann extrem couchlastig aber das ist auch mal gut so. Dem Magen gings immer noch nicht super gut und so hab ich viel geschlafen und jetzt ist besser.

Das war die Woche, bald dann mehr

cheers
T

Jetzt werd ich aber echt faul

schon wieder eine Zeit in der ich nicht so viel geschrieben habe, wie ich eigentlich vorhatte. Was ist denn eigentlich so passiert die letzten Wochen...

Zuerst mal musste - oder durfte - ich doch einiges wegarbeiten in letzter Zeit. Wir hatten das komplette Management in Foster City fuer eine Woche und da gibt es dann Vorbereitungen, Nachbereitungen, gemeinsame Abendessen und Meetings von 8:00 bis 8:00. Am Wochenende habe ich mich dann um die Steuern kuemmern muessen (Abgabetermin ist der 15. April, danach werden automatisch Strafen und Zinsen faellig) und das endete leider mit dem unangenehmen Effekt der Steuerschuld. Ich zahle ja sowohl federal - also in etwa Bundessteuern und state- also Bundeslandsteuern und da kann man dann bei einem eine Erstattung, dem anderen nachzahlen, die Erstattungen sind dann wieder zu versteuern und die Nachzahlungen absetzbar. Irgendwie alles kompliziert aber dafuer gibt es ja Steuerberater, die in 1h fuer $250 alles in ein Programm reinhaemmern und dann alles weitere erledigen. Klingt jetzt teuer aber das gute ist, dass man damit eine Garantie kauft, dass wenn man nicht vorsaetzlich falsche Angaben macht, die Berechnungen stimmen und wenn das Amt (die IRS hier in den USA, die Behoerde die auch Al Capone zu Fall brachte) Nachforderungen stellt, werden die durch den Steuerberater abgedeckt.

Die letzte Woche war dann auch sehr spannend, ich durfte naemlich endlich mal wieder etwas Reisen. Ich war von Dienstag bis Freitag in Mexico, genauer in Mexico City. Das ist die Hauptstadt von Mexico und mit geschaetzten 25 Millionen Einwohnern eher gross. Wir hatten zwar Meetings ueber Meetings aber abends gabs dann schoen mexikanisches Essen inklusive dem obligatorischen Tequila. Hat Spass gemacht!

Am Wochenende war ich dann eingeladen von einem anderen Deutschen, den ich hier auf einem sog. Mixer kennengelernt habe. Organisiert wird das ganze von der GABA - German American Business Association - und nennt sich schlicht Stammtisch. Im Endeffekt sind da auch quasi nur Deutsche, die aber eben Kontakte in der Ecke suchen, beruflich und privat. Daniel (so heisst der) ist Anwalt und hat hier im Rahmen eines Programmes grad das sog. Bar Examen fuer California abgelegt. Das bedeutet er bewirbt sich darum, auch hier als Anwalt zugelassen zu sein. Er wohnt mit einer Mitbewohnerin in San Francisco, in North Beach an der Grenze zum Marina District und Russian Hill. Das Haus selber hat so 3 Stockwerke und oben drauf eine Dachterrasse. Das gute hier ist haeufig, dass die Dachterrassen nicht an ein Luxusapartment gekoppelt sind sondern von jedem Bewohner des Hauses ueber eine Treppe erreichbar und damit nutzbar sind. So konnte er eine Grillparty organisieren und das war einfach nur klasse. Irgendwas um 20 Leute auf dem Dach, Belgier, Deutsche, Amerikaner, Ukrainer, Spanier und alle grillen zusammen und schnacken. Ich stell vielleicht spaeter noch 1-2 Fotos ein, muss da noch dran arbeiten aber es war ein toller Tag mit neuen Freunden oder erstmal Bekannten. Fuer mich eine gute Erfahrung hier Kontakte zu knuepfen die einfach mal normal sind und normale Sachen in ihrer Freizeit machen. Nichts verruecktes, keine Superreichen, bodenstaendige Leute die hier die Zeit geniessen und auch der eine oder andere Geheimtipp wurde ausgetauscht. Beispielsweise soll es auf einem der Hochhaeuser in San Francisco 2 Tennisplaetze und 1 Basketballfeld geben, die alle frei zugaenglich sind. Muss ich mir unbedingt mal ansehen.

Ich war schon vor 3 Wochen auf einer anderen Veranstaltung mit im wesentlichen Deutschen, die ich auf einem anderen Stammtisch kennengelernt hatte. Da waren wir im Mission District am Suedende der Stadt (sowas wie das neue Party- und In-Viertel von San Francisco weil a) alt und charmant, b) voller Hipster und c) im Sueden was bedeutet gutes Wetter und schnell bei allen grossen Techfirmen wie Apple, Google, Facebook usw). Das waren im wesentlichen Praktikanten bei Tesla, der Elektroautofirma und auch eine lustige Bande. Wie gesagt es tut gut, hier jetzt immer mehr ein Netzwerk von Leuten zu haben, die man immer treffen koennte und mit denen man mindestens mal die Sprache teilt. Ueberhaupt hatte ich ein Gespraech auf der Party am Sonntag mit einer Belgierin und wir waren uns einig dass es so lustig ist, dass man als "Auslaender" im Ausland direkt mit seinen Landsleuten befreundet ist. Wenn ich hier Deutsche treffe, freue ich mich. Sogar ueber Leute, ueber die ich mich in Hamburg nicht gefreut haette. Hier ist sogar der Zusammenhalt von Europaern sehr gross weil man eben doch gewisse Ansichten teilt. Hier fuehle ich mich Belgiern und Spaniern gedanklich nahe was vermutlich in der Hamburger Innenstadt nur maessig der Fall waere. Eine interessante Perspektive und auch ein schoenes Gefuehl. Ich denke es gibt so eine Community von rastlosen zu denen ich teilweise zaehle und teilweise nicht. Menschen die gerne etwas neues probieren, die gerne auch mal reisen und neue Laender kennenlernen. Die extremen Formen sind dann wirklich Leute die in ihrem Leben in 10 verschiedenen Laendern gelebt und gearbeitet haben, die mit mitte 50 entscheiden es ist Zeit mal von Amerika nach Asien zu ziehen und nochmal was ganz neues zu versuchen. Das ist mir zu deftig, ich moechte schon einen Lebensmittelpunkt und Anker haben der mich auch haelt aber es ist immer spannend mit diesen Leuten zu sprechen - um diesen Beitrag mal auf einer nachdenklich positiven Note zu enden.

in diesem Sinne bis bald und cheers,
T

Das Transamerica Building (das spitze) - angeblich immer noch das hoechste in San Francisco. Das Graffiti links "If at first you don't succeed - call an airstrike" ist wohl ein Kuenstler der viele dieser halb politischen Statements in der Stadt verteilt hat. Dieses heisst ja uebersetzt wenn du beim ersten mal keinen Erfolg hast, befehle einen Luftangriff. Naja.

Der Blick von der Terrasse gen Suedosten. Da wo die Glastuerme und so, ja da wohn ich...

Der charmante Blick gen Alcatraz ueber eine ebenfalls charmante alte Liege. Super Aussicht

Dieses Bild gibt mal einen Eindruck wie das "alte" San Francisco gebaut ist. Viele Huegel und dann die 3-5 Familienhaueser wie beim guten Tetris ineinander gesteckt. Und oben immer die Dachterrassen.  

Wie soll es jetzt weitergehen...

Is schon wieder 2 Wochen her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe :) Die Zeit verfliegt und irgendwie ist nicht so viel passiert. Das ist super. Das bedeutet naemlich mal kein Drama, nichts krasses passiert sondern einfach mal die Wochen mit Arbeit durchsegeln und am Wochenende  ausspannen. 

Letztes Wochenende war St. Patrick's day. Also der Irische Tag des ordentlichen Trinkens. Nicht, dass Iren an sich fuer Abstinenz bekannt sind aber an diesem Tag drehen sie dann alle wirklich durch. Das letzte Mal habe ich den Tag wirklich gefeiert 2008 in New York. Dort wird das Empire State Building in gruenes Licht getaucht und alle Pubs sind voll. Ueber die Strassen laufen Paraden. So auch hier in San Francisco. War nett wenn auch ich irgendwie mittlerweile ein paar Tage zu alt dafuer bin, von Pub zu Pub zu ziehen. Mal vom allweihnachtlichen abgesehen.

Dieses Wochenende war nichts besonderes, nur gutes Wetter und 25 Grad. Wir sind daher raus und nach einem kleinen Brunch weiter gen Sueden zum ATT Park - dem Stadion der San Francisco Giants (Baseball). Da habe ich dann mal wieder 2 Fotos gemacht aber ansonsten ist wirklich nicht so viel los.

Der ATT Park liegt direkt am Wasser an der Bay

Was dem HSV die Bronzefuesse sind hier altverdiente Spieler, die in Bronze gegossen verewigt werden.

Ach so, doch, eins noch: Ich habe den Vermietern mittgeteilt, dass ich den Mietvertrag nicht verlaengern werde (Da ich das grosszuegige Angebot bekommen habe, fuer "nur" $350 im Monat mehr hier weiter wohnen zu duerfen also auf die schon unverschaemt hohe Miete nochmal 12% drauf. Ohne Parkplatz natuerlich. So heisst es dann also Ende Juli wieder eine neue Bleibe finden und umziehen. Dieses mal hoffentlich fuer etwas laenger.

So, gehe jetzt meinen Sonnenbrand kuehlen :)

cheers
Torben

Der letzte macht das Licht aus...

Ich habe ja schon haeufiger Fotos von der Bay Bridge geposted. Aber noch nie bei Nacht. Das besondere an der Nachtinstallation ist, dass einer dieser Performance Kuenstler ein paar Millioenchen eingesammelt hat um ein paar tausend LED Lichter an der Bruecke anzubringen. Die Bruecke musste teilweise neu gebaut werden, da sie nicht erdbebensicher genug war und im Zuge dessen wurden dann die Lichter angebracht. Das lief fuer etwas mehr als ein Jahr und nun muessen die LEDs weg um die Kabel der Bruecke und die Elektrik zu warten. Am 5.3. war es dann soweit und neben einer Rede von irgendwem vor irgendwelchen reichen Leuten bei Lachs-schnittchen und Austern wurde zum Morgen des 6.3. die Lichter ausgeschaltet. Das fuehrte bei vielen - auch bei mir - bei der Fotografenpanik nach dem Motto ich werd's nie wieder sehen. Und so bin ich am 5.3. abends runter zur Bruecke mit Stativ und Kamera und habe ein paar Fotos geschossen um das ganze zu verewigen. Diese also hier und jetzt und live:

Die Bruecke in der Totale

Das coole war, dass auch der Mond sich gut positioniert hat und so in der Bruecke stand

Das Feuerbot hat leider immer etwas gewackelt bei der 10s Belichtung. 

San Francisco's Elite hoert den Millionaerskollegen zu wie man mehr Millionen einsammelt

Auch das Ferry Building hat zur Zeit eine nostalgische Installation mit Lichtern

Dieses Motiv hatte ich ja schonmal bei Licht, so sieht es nachts aus

Took some pictures of the Bay Bridge lights before they shut them off for a while.

Kennedy hat det janze auch in einem Video nochmal zusammengefasst...

Das wars erstmal, mal sehen, was ich so am Ende des Wochenendes noch hochladen kann.

Cheers,
T